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Analog gemischte Demos klangen oft viel breiter, räumlicher und druckvoller als die digitalen Endmixes auf Pro Tools.
Als ich 1995 auf Pro Tools meine ersten Digitalmixes machte, war eines klar… das klingt viel transparenter, rauschfreier, feiner…besser! Parallel zu meinem Studio Setup machte ich zuhause Demos auf einem analogen HH 16 Kanal Mixer aus den 70s. Das Teil rauschte wie ein Wasserfall und jedes dritte Poti war kurz vor dem Ableben. Allerdings stellte sich bald heraus, dass die ungemischten Demos viel breiter, räumlicher und druckvoller klangen, als die Endmixes auf Pro Tools. An diesem Punkt begann ich mich mit analogem Summieren auseinander zu setzten.
Folgende Ergebnisse zeigten sich sehr schnell:
Mixes auf Analogpulten klangen breiter und druckvoller, Digitalmixes hatten aber „Total Recall“. Es gilt also einen Kompromiss zwischen Recall und Sound zu finden.
Das erste Glied in der Kette sind die DA Wandler zum Summierer. Je besser die Qualität, desto mehr bringt das analoge Summieren. Bei den Summing Amps hängt viel von den Summierverstärkern ab
Sind sie zu hochwertig, bleibt der Sound sehr digital, sind die Toleranzen zwischen rechtem und linkem Kanal zu groß, wird der Sound zwar breit und ev. „schmutzig“, aber nicht unbedingt druckvoller (bei dieser Gelegenheit: danke an Alexander Guelfenburg von Virtual Music, mit dem ich diverse Test zu diesem Thema gemacht habe).
Ein weiteres Qualitätskriterium ist das Netzteil: Ist es zu schwach, werden knackige Transienten abgerundet, weil die Spannung bei kraftvollen Signalen (Bass, Bassdrum) kurzfristig „einknickt“. Das passiert bei fast allen günstigen Summierverstärkern (zB. beim kleinen Dangerous Music).
Einen guten Weg hat hier meiner Meinung nach SSL mit dem X-Rack gefunden. Die Summierung klingt relativ groß und punchy, aber doch so neutral, dass man nahezu alle Musikrichtungen darauf summieren kann. Summierlösungen von API und Neve haben einen sehr schönenr Vintagecharakter, sind aber zB. für Klassik, Akustikpop oder Jazz nicht immer optimal.
Selbstverständlich sollte auch der A/D Wandler von möglichst hoher Qualität sein, da man sonst beim Tracken des Mixes nochmal Qualität verliert.
Verteilt man seine digitalen Signale auf 8, 16, oder mehr Stereoausgänge, um sie analog zusammenzumischen, erreicht man (leider) immer noch nicht Größe, Definition und Druck eines guten Analogmischpultes. Deshalb hier noch ein paar Ideen, um sich diesem Sound anzunähern.
Man könnte diesen Wahnsinn jetzt natürlich immer weiter treiben, aber irgendwann ist es wahrscheinlich einfacher, sich eine Analogkonsole mit Total Recall zu kaufen. Leider frisst die dann jede Menge Strom, die Klimaanlage noch mehr Strom, sie braucht viel Platz, und dann noch jede Menge Pflege … also dann doch digital??
Geposted von sdadmin am 5. Sep. 2013 | Tags: Tipp | Kommentare (1)
Pascal:
6. Nov. 2021 um 10:08 Uhr
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