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Waves TG 12345

 

Heute schreibe ich erstmals eine Art Testbericht und zwar über den EMI TG12345 von Waves. Ich habe eine ungewöhnliche Anwendungsart entdeckt, die ich gerne weitergeben möchte.

Als das Plug-In gerade im "End of the Year-Sale" war habe ich es auf Verdacht gekauft, weil ich mir einen besonders warmen, seidigen EQ erhofft habe. Die Enttäuschung im ersten Test war sehr groß. Die Höhen klingen für meinen Geschmack eher klein, harsch und bissig. Das liegt möglicherweise daran, dass der Shelf Filter schon bei 5 kHz ansetzt. Das Presence-Band verdient auch nicht gerade das Prädikat" groß und angenehm". Einzig die Bässe tönen etwas unpräzise, aber sehr voll und vintage im guten Sinn.

Der Compressor/Limiter verliert auch ohne Kompression bauartbedingt sehr viel Pegel, den man am Output wieder aufholen muss. Selbst wenn man HOLD auf Rechtsanschlag dreht und RECOVERY auf "6" stellt, klingt das Signal schnell mal überkomprimiert. Mit dem Mix Regler bringe ich Anteile des Originalsignales dazu und erzeuge dadurch Parallelkompression....es wird besser! Der Limiter komprimiert mit 7:1 statt mit 2:1, ansonsten ist diese ganze Sektion eher unflexibel.

In der Mastersektion finde ich  einen DRIVE Regler, der auf den ersten 10% des Regelweges sehr gut klingt, aber dann rasch in völliges Verzerren kippt. Der Sound ist gut, aber der Regelweg etwas kurz.  Mein erstes „Aha“- Erlebniss habe ich dann beim SPREAD-Regler. Er öffnet Signale auf sehr angenehme Weise. Obwohl das Phasenmessgerät bald in den roten Bereich kommt, verlieren Flächensounds beim Abhören in mono kaum an gefühlter Lautstärke...ungewöhnlich! Ich erhöhe vorsichtig den DRIVE und mein SynthPad wird noch breiter. Auch im Mix wirkt es bei relativ geringer Lautstärke noch sehr groß. Dazu schalte ich jetzt noch den Betriebsmodus von Stereo auf M/S um und bin begeistert. Mein Flächensound ist im Mix nochmals gefühlt breiter geworden und funktioniert in mono immer noch gut.

Jetzt versuche ich diese Kombination aus (wenig) DRIVE, SPREAD und M/S auf einem Hall Return. Die Raumanteile klingen bei dezentem Einsatz deutlich plastischer und setzten sich im Gesamtmix plötzlich viel besser durch!

Für den nächsten Test nehme ich ein NaturdrumSet mit Close Mics, Overheads und Raummicros. Der EMI kommt auf die Stereo Raumspur. Mit Kompressor und DRIVE bringe ich die Spur richtig zum pumpen, dann den Mix Regler etwas zurück...cool. Jetzt etwas mehr Stereobreite mit SPREAD...noch besser! Das Umschalten auf MS-Modus hilft der gefühlten Größe des Signal nochmals! Nun das gesamte Set ohne Raum hören, danach diesen langsam dazumischen. Mein Drumset klingt ungewöhnlich breit, groß offen UND ist monokompatibel.

Fazit:

In der EQ Sektion finde ich leider nur die Bässe wirklich gut. Das Presence-Band ist ganz ok, der Höhenregler eher enttäuschend. Der TG 12345 Channelstrip ist aber meiner Meinung nach hervorragend dazu geeignet, Signale mit Hilfe von M/S, SPREAD und DRIVE offen und breit zu machen. Mit einer Kombination aus Parallelkompression und DRIVE können Signale auch sehr dicht und "emotional" klingen. Es scheint, als helfen die harmonische Verzerrungen des TG 12345 meinem Ohr, Signale im Mix besser zu Orten. Der TG 12345 ist für mich ein durchaus sehr brauchbares Plug-IN, allerdings nicht unbedingt als Standart-EQ oder Standart-Kompressor.

Falls jemand ähnliche Erfahrungen mir diesem Plug-In oder generell mit harmonischen Verzerrungen gemacht hat, freue ich mich über Kommentare, Erfahrungsberichte und ähnliches.

 

Kommentare (1)

  1. Smithc756:
    10. Apr. 2018 um 06:11 Uhr

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